Mein Name ist Yuri.
Physiotherapeut in Koblenz.

Ich möchte Ihnen nichts darüber erzählen, was meine Hobbys sind oder was ich gern esse.
Aber ich möchte Ihnen etwas darüber erzählen, was meiner Meinung wichtig ist — und was nicht.

Als besonders wichtig, erachte ich den Punkt, ob Ihr Therapeut höhere Ziele und Zwecke in seinem Leben verfolgt, oder nicht.
Dieser Punkt ist deshalb so wichtig, weil Ihr Wohlbefinden als Parameter dafür gilt, ob der Therapeut seine Ziele und Zwecke erreichen kann, oder eben nicht.

Vereinfacht gesagt bedeutet dies: Ihr Wohlbefinden steht für mich -den Therapeuten- an aller erster Stelle, da es an mein eigenes geknüpft ist.
Ist das für Sie soweit nachvollziehbar? Gut. Anders herum könnte man nämlich ebenso sagen: Eine niedrige Erfolgsquote in meiner Praxis, bedeutet ein vermeidbares Risiko und dient keineswegs dazu, bestimmte Zwecke zu erfüllen, oder auch nur irgendwelche Ziele zu erreichen.

Das mag alles sehr pragmatisch und kühl klingen — dennoch möchte ich ehrlich mit Ihnen sein. Wenn man hinter einer Maske lebt, lässt es sich an heißen Tagen nur schwer atmen.

In Ordnung, nachdem wir das besprochen haben und nun einer Meinung sind, lassen Sie mich Ihnen einige wenige Worte über meinen Werdegang berichten:

Ich bin in einem, überwiegend aus Holzhäusern bestehenden Dorf in der südlichen Taiga Sibiriens geboren. Die Winter waren kalt, die Sommer heiß und die Landschaft weitestgehend unberührt. Das Leben dort war „einfach“ und dennoch hart. Nach einem prägenden Schuljahr, im Alter von 7 Jahren, nahm mich meine Mutter mit nach Deutschland, wobei ich mir nichts unter diesem Land vorstellen konnte oder gar nach einer Meinung gefragt wurde, ob ich denn überhaupt dorthin wollte.

In diesem unbekannten Land, wo ich als Fremdling plötzlich anders zu denken, handeln und zu reden hatte, gestaltete sich sowohl das Leben, als auch die Schulzeit strapaziös. Ich könnte eine Buchreihe über diese Jahre veröffentlichen, nur würde sie vermutlich keiner lesen.

Trotz der zahlreichen Unannehmlichkeiten, von denen ich die meisten selbst verursacht hatte, bekam ich doch noch irgendwie „die Kurve“, und wurde sogar mal Klassenbester. Eine Tatsache, mit der ich mich noch heute brüste. Nicht die Sache selbst, sondern vielmehr die Ironie, das ausgerechnet jemand wie ich zu einem Musterschüler wurde, bringt mich bis heute zum schmunzeln. Das Leben ist eben unvorhersehbar.

Nun bin ich hier und versuche weiterhin ein guter Schüler zu sein. Doch diesmal auf dem Spielfeld der Gesundheit.